Lüftungsanlagen (Luftreiniger) in kommunalen Einrichtungen

Beschlussvorschlag
Der Bürgermeister wird beauftragt, zu prüfen,

1. Welche kommunalen Einrichtungen, beginnend mit den Grundschulen, Kindergärten, Horten und Seniorentreffs, nicht mit Lüftungsanlagen ausstattet sind.

2. Welche Kosten für die Kommune entstehen, um diese mit Lüftungsanlagen nachzurüsten.

Des Weiteren ist zu prüfen, ob dafür Fördermittel vom Bund oder vom Land beantragt werden können.

Problembeschreibung/Begründung
Das größte Problem beim Coronavirus sind sogenannte Aerosole. Gelöste kleinste Partikel, in denen sich das Virus in der Luft verteilt. Dagegen sollen Lüften und Masken helfen. Ohne Maske werden beim Sprechen 10-mal so viele Aerosole ausgestoßen, wie beim Schweigen. Beim lauten Sprechen sind es 50-mal so viele. Nach einer Stunde Schweigen ist die „Aerosol-Wolke“ um einen Menschen so groß, wie nach zwei Minuten lautem Sprechen. Abstand halten reicht in geschlossenen Räumen daher nicht unbedingt aus, um die Gefahr einer Ansteckung auszuschließen. Winzig kleine, potentiell virenbelastete Tröpfchen können noch minutenlang in der Luft schweben. Deshalb ist regelmäßiges Lüften wichtig.

Die zyklische Fensterlüftung ist jedoch aus mehreren Gründen wenig praktikabel: Eine Querlüftung mit Luftaustausch bis tief in den Raum funktioniert nur bei komplett geöffneten Fensterflügeln. Das ist in vielen Klassenzimmern durch den Schließmechanismus der Fenster (höhere Stockwerke) gar nicht möglich. Das Abkippen der Fenster sichert keinen Luftaustausch in der Tiefe des Raumes.

Bei tiefen Außentemperaturen und korrekt dimensionierter Heizung kühlt die häufige Fensterlüftung den Raum aus und eine Raumtemperatur von 20 °C kann nicht mehr erreicht werden. Niedrige Raumtemperaturen erhöhen wiederum die Infektanfälligkeit der Schüler.

Technische Maßnahmen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes sind immer besser als organisatorische. Bei organisatorischen Maßnahmen hängt es von der Disziplin der Leute ab, ob sie wirklich wirken.

Dezentrale Lüftungsgeräte, ggf. mit Wärmerückgewinnung, sind einfach nachzurüsten und lösen die genannten Probleme: sie automatisieren nutzerabhängig die Lüftung; sie halten durch Wärmerückgewinnung mit der bestehenden Heizungsanlage die Raumsolltemperatur.

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