Informations- und Kommunikationskampagne zur Förderung des Radverkehrs in Kleinmachnow

Beschlussvorschlag: Der Bürgermeister wird beauftragt, eine Informations- und Kommunikationskampagne zur Förderung des Radverkehrs erstellen zu lassen und spätestens in 2022 umzusetzen. Die entsprechenden finanziellen Mittel dafür sind im Haushalt 2022 zu berücksichtigen.

Problembeschreibung/Begründung:

Die Kommune Kleinmachnow hat sich im Jahr 2020 mehrheitlich zum Klimaschutz bekannt und sich zum Ziel gesetzt, bis 2035 klimaneutral zu werden. Ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität ist die Verkehrswende, insbesondere der Umstieg von motorisierten Verkehrsmitteln auf das Fahrrad.

Diesbezüglich wurden und werden bereits grundlegende bauliche und ordnungsrechtliche Voraussetzungen in Kleinmachnow geschaffen, die den Mobilitätsbedürfnissen von Radfahrenden und zu Fußgehenden entgegenkommen und sie begünstigen. Damit ist bereits ein Grundstein für ein zügiges und sicheres Fortkommen per Fahrrad gelegt.

Alle infrastrukturellen und ordnungspolitischen Ansätze bewirken jedoch nur wenig, wenn die Verkehrsteilnehmer*innen ihr Mobilitätsverhalten nicht ändern und die Rad- und Gehwege nicht genutzt werden, die die Kommune für ihre Bewohner*innen gebaut hat.

Daher ist es unverzichtbar, mittels einer gezielten Informations- und Kommunikationskampagne darauf hinzuwirken, Bürger*innen für die alternativen Mobilitätsangebote zu gewinnen.

Hauptadressaten der Kampagne sind insbesondere Autofahrer*innen, die vor allem bei (innerörtlichen) Kurzstrecken motiviert werden sollen, ihr Verhalten zu verändern, das Auto stehen zu lassen und auf das Fahrrad umzusteigen. Gegenwärtig ist die Hälfte aller Autofahrten kürzer als sechs Kilometer. Auf diesen innerörtlichen Kurzstrecken wird besonders viel Sprit verbraucht, die CO2-Emissionen sind entsprechend hoch, so dass hier ein hohes Einsparpotenzial besteht.

Eine Verhaltensänderung jahrelang eingeübter Gewohnheiten geht nicht über Nacht. Daher bedarf es langfristiger Kommunikation in mehreren Stufen, um die Routinen von Autofahrer*innen zu durchbrechen.

Die Inhalte der Kampagne sollen nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern mittels witziger Botschaften vermittelt werden, um den Radverkehr zunehmend positiv zu besetzen. Die persönlichen Mehrwerte gilt es dabei klar hervorzuheben: verbesserte Gesundheit durch Bewegung und saubere Luft, Umweltschutz (konkrete CO2-Einsparung) und finanzielle Ersparnisse.

Die Kampagne soll in drei Phasen erfolgen:

  1. Aufmerksamkeit erzielen
  2. Optionen für den Umstieg anbieten
  3. Umgestiegene belohnen und positiv bestärken
  4. CO2-Einsparung fortlaufend dokumentieren

Es sollen dabei die klassischen Werkzeuge der Kampagnenarbeit genutzt werden: Imagekampagne mit einheitlicher Designsprache und einem passenden Motto (Plakate, Kinospots, Postwurfsendungen, Social Media, Mitmach-Aktionen auf der Straße und Veranstaltungen) sowie Öffentlichkeitsarbeit, um über umgesetzte Maßnahmen zu informieren. Bei der Materialerstellung sollen Kleinmachnower Kita- und Schulkinder, z.B. über einen Malwettbewerb, eingebunden werden.

Als Orientierung kann dabei die erfolgreiche Initiative des Bundesministeriums für Umwelt “Kopf an: Motor aus“ dienen, der sich schon zahlreiche Städte und Gemeinden angeschlossen haben (siehe Anhang).

UPDATE:

Unser Antrag wurde am 04.11.2021 einstimmig von der Gemeindevertretung angenommen. Anstelle unserer vorgeschlagenen Antragsbegründung wird der Bürgermeister ein Kampagnen-Konzept im ersten Quartal 2022 vorstellen.

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